Psychologisch-Therapeutischer Arbeitsbereich

WIR BAUEN AUF UND UNTERSTÜTZEN

Die meisten unserer Kinder und Jugendlichen kommen mit vordiagnostizierten psychischen Störungsbildern wie beispielsweise ADHS, Autismus-Spektrum-Störungen, Bindungsstörungen, emotionale Störungen oder Störungen des Sozialverhaltens zu uns.

Zusammen mit pädagogischen Fachkräften, Eltern und unserer psychologischtherapeutischen Abteilung (PTA)

Psychologisch-Therapeutische Abteilung
Psychologisch-Therapeutische Abteilung Mariahof

werden individuelle einzeltherapeutische Maßnahmen entwickelt und angewendet.

Auch hier zeigt sich der große Vorteil der räumlichen Nähe von Mariahof: die PTA befindet sich auf dem Hauptgelände in unmittelbarer Nähe zur Schule und den Wohn- und Tagesgruppen und ermöglichen somit die interdisziplinare Zusammenarbeit.

Seit 2007 bieten wir auch spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche mit ASS um die familiäre Situation zu entlasten und die Rückführung der Kinder in die Familie zu unterstützen.

Unser Ziel ist die gezielte Entlastung und Hilfe für die Kinder und Jugendlichen sowie deren Familien, die nachhaltige Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung für ein eigenverantwortliches und sinnerfülltes Leben, sowie der Aufbau emotionaler und sozialer Kompetenzen.

Diagnostik

Wenige Wochen nach Aufnahme und bei Bedarf auch im Verlauf erheben wir mittels psychometrischer und projektiver Testverfahren sowie halbstrukturierter Interviews die Gesamtsituation, den aktuellen Förderbedarf sowie die Ressourcen des jungen Menschen und seiner Familie hinsichtlich:

 

  • Entwicklungs- und Familienanamnese
  • Intelligenz- und Leistungsdiagnostik
  • Diagnostik von Teilleistungsstörungen
  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdiagnostik
  • Sprachentwicklungsdiagnostik
  • Persönlichkeitsdiagnostik
  • Emotionale Diagnostik (Ängste, Zwänge, depressive Stimmung, Selbstwertproblematik o.ä.)
  • Diagnostik familiärer Beziehungen

Ziel ist es, den jungen Menschen in seinem Entwicklungsstand und seinem Erfahrungshorizont verstehen, seine Verhaltensschwierigkeiten besser einordnen und seine Bedürfnisse konkretisieren zu können. Auswertungsgespräche im interdisziplinären Team ermöglichen uns die bedarfsgerechte Planung der notwendigen Betreuungs- und Fördermaßnahmen, die sich stets an einem ressourcenorientierten Vorgehen orientieren.

Therapeutische Angebote

Einzeltherapie

Bei der Mehrzahl der von uns betreuten Kinder und Jugendlichen liegen vordiagnostizierte psychische Störungsbilder vor. Dabei handelt es sich insbesondere um ADHS, Autismus-Spektrum-Störungen, Bindungsstörungen, Emotionale Störungen und Störungen des Sozialverhaltens.

Kindern und Jugendlichen mit entsprechendem Bedarf an einzeltherapeutischer Unterstützung wird je nach Alter, Geschlecht und Problemstellung ein Therapeut oder eine Therapeutin zugeteilt, der/die üblicherweise über den gesamten weiteren Hilfeverlauf für alle therapeutischen Belange und Fragestellungen zuständig ist. Einmal in der Woche (in Ausnahmefällen auch öfter) kommen die jungen Menschen zu festgelegten Zeiten in die Therapiestunde. Mit Hilfe von therapeutischen Gesprächen und anhand unterschiedlichster Materialien wird gezielt an den individuellen Problemstellungen der jungen Menschen gearbeitet. In der Therapie richten wir uns nach den im Hilfeprozess mit allen Beteiligten festgelegten Förderzielen, beziehen aber natürlich auch aktuell aufkommende Themen mit ein.

Mögliche Therapieziele sind bspw...

  • Aufbau von sozialen Kompetenzen (Kontakt- und Konfliktfertigkeiten)
  • Verbesserung der Emotionsregulation
  • Steigerung von Konzentration und Aufmerksamkeitsfokussierung
  • Steigerung der Frustrationstoleranz
  • Förderung des Selbstbewusstseins
  • Reduktion sonstiger psychischer Probleme

Je nach Alter, Reifegrad und Problemstellung des Kindes oder Jugendlichen kommen verschiedene Therapieverfahren zur Anwendung:

  • Verhaltenstherapie
  • Systemisch-lösungsorientierte Therapie
  • Hypnotherapie
  • Spieltherapie
  • Heilpädagogische Kunsttherapie
  • Gestalttherapie
  • Klientenzentrierte Gesprächstherapie
  • Psychomotorische Konzepte, Entspannungsverfahren
  • Autismusspezifische Methoden (TEACCH, social stories, etc.)

Ziel der therapeutischen Hilfen ist die emotionale Stabilisierung der uns anvertrauten jungen Menschen, eine Reduktion der Verhaltensschwierigkeiten in der Schule, zu Hause und in der Freizeit sowie eine Erhöhung der Lebenszufriedenheit.

In Krisen steht der zuständige Therapeut dem jungen Menschen zeitnah zur Seite und wirkt durch eine wertschätzende und ressourcenorientierte Haltung deeskalierend und emotional-stärkend. Neben der festgelegten Therapiezeit können bei Bedarf
zusätzliche Therapiegespräche zur Aufarbeitung auftretender Konflikte angeboten werden.

Außerdem koordiniert und begleitet der zuständige Therapeut psychiatrisch-fachärztliche Termine, falls diese im Einzelfall
erforderlich sind.

Soziales Kompetenztraining:

Für Kinder und Jugendliche mit besonderem Förderbedarf nach §35a (Modul1-4) bieten wir zusätzlich zu den einzeltherapeutischen Hilfen ein auf die besonderen Bedürfnisse der Zielgruppe ausgerichtetes gruppentherapeutisches Angebot an. Im „Sozialen Kompetenztraining“ werden in klar strukturierten Gruppensituationen soziale Erfahrungen gemacht und die Fähigkeit im Umgang mit Gleichaltrigen geschult.

Themen wie Eigenschaften, Stärken, Gefühle, Kontaktaufnahme und Freundschaft, Konflikte und Entspannung werden gemeinsam besprochen und eingeübt. Die Teilnahme in einer Kleingruppe mit 4 altershomogenen Teilnehmern und zwei Gruppenleitern erfolgt in Abhängigkeit von den individuellen Voraussetzungen

Eltern- und Familienarbeit

Da wir die Verhaltensschwierigkeiten des jungen Menschen vor einem systemischen Hintergrund betrachten und die Familien durch die Problemlagen des Kindes/Jugendlichen oft sehr belastet sind, ist uns die Zusammenarbeit mit den Eltern ein besonderes Anliegen. Hierbei orientieren wir uns an einem systemisch-lösungsorientierten Ansatz, wobei wir insbesondere die Ressourcen der einzelnen Familienmitglieder in den Blick nehmen.

In Abhängigkeit vom Bedarf besteht unsere Zusammenarbeit aus regelmäßigen Austauschgesprächen (Tür- und Angelgespräche) und zielgerichteter Elternarbeit oder Familientherapie zum Zwecke einer gelingenden Rückführung des Kindes in die Familie. Ziele der Eltern- und Familienarbeit liegen in der Stabilisierung und Stärkung der Erziehungskompetenzen der Elternteile sowie in der Verbesserung der familiären Gesamtatmosphäre.

Eltern- und Familienarbeit wird je nach Bedarf und Umfang von Mitarbeitern aus der Gruppe, dem Therapeuten des Kindes/Jugendlichen und/oder speziell für die Arbeit mit Familien ausgebildeten Fachkräften erbracht. Diese sind genau wie die Einzeltherapeuten der Kinder/Jugendlichen als Teil des interdisziplinären Teams in den Hilfeprozess eingebunden und arbeiten eng mit den Gruppen und den Lehrkräften zusammen.

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